RIP: SWR Radiolegende Matthias Holtmann gestorben

Stuttgart trauert. Der SWR trauert. Der Südwesten trauert. Matthias Holtmann ist tot. Der legendäre Radiomoderator, Musiker und Macher des „Wilden Südens“ ist am 9. November 2025 im Alter von 75 Jahren gestorben. Eine Stimme, die Generationen begleitet hat, ist verstummt.

Matthias Holtmann war nicht nur Moderator. Er war Sound. Taktgefühl. Ironie. Ein Typ, wie ihn das Radio heute kaum noch kennt. Seine Stimme prägte Jahrzehnte Radiogeschichte, vom SDR3 über SWR3 bis SWR1. Immer mit Witz, mit Know-how, mit dieser unnachahmlichen Mischung aus Musikverstand und Charme.

Beim damaligen SDR war Holtmann ab 1979 Musikredakteur, später Musikchef bei SDR3. Er war Teil des Teams, das das Format „Radio für den wilden Süden“ entwickelte, ein Claim, der zur Attitüde und festen Position wurde, zum Gefühl einer ganzen Region. Mit Sendungen wie TreffDr. Music oder später der SWR1 Hitparade setzte er Standards, die bis heute nachhallen.

Auch im Fernsehen war er präsent, etwa mit Extraspät oder Na und!?, immer ein wenig unberechenbar, immer schlagfertig, immer echt.

2009 kam die Parkinson-Diagnose. Holtmann ging offen damit um. Er machte weiter. Stand auf der Bühne. Machte Radio. Blieb nahbar. Sein letztes großes Publikumserlebnis hatte er 2024 bei SWR1 Pop & Poesie in Concert auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Standing Ovations. Ein Moment, der bleibt.

Intendant Kai Gniffke nennt ihn eine echte Radiolegende. Landessenderdirektorin Stefanie Schneider beschreibt ihn als „intelligent, super gebildet, gnadenlos witzig und mit Rock’n’Roll im Blut“. Matthias Holtmann war eine Institution. Eine Inspiration. Und für viele im Südwesten eine vertraute Stimme, die morgens durch den Tag führte und abends den Soundtrack zum Leben lieferte.

Ein großer Radiomann ist gegangen. Der Wilde Süden verneigt sich.